Marie Oser
Auf einen Blick
Datum
Freitag, 27. Juni 2025
Ablauf
Einlass 19:30
Beginn 20:00
Ende 22:00
Adresse
Kulturhaus Süd / Freizeitstätte Garath
Saal
Fritz-Erler-Straße 21
40595 Düsseldorf
Saal
Fritz-Erler-Straße 21
40595 Düsseldorf
Beschreibung
Gold und Asche
Eine musikalisch-literarische Collage der 1920er und 1930er JahreVon und mit Marie Oser
Chanson-Sängerin und Conférencière Marie Oser präsentiert, begleitet von Sophie Sczepanek am Piano, amüsant und tiefgründig Chansons und Geschichten aus den 1920er und 1930er Jahren.
Eingebettet zwischen zwei Kriegen entfalteten die sogenannten „goldenen“ Zwanziger Jahre eine besondere Dynamik, die auch heute noch und vielleicht gerade jetzt wieder fasziniert. Den großen Katastrophen des ersten Weltkrieges und der Spanischen Grippe soeben entkommen, feierten die Menschen in den großen Städten und besonders in Berlin das Leben. Freilich hatte dieses Feiern etwas Abgründiges, denn es war gegen den Schmerz über das Erlebte gerichtet und gegen die Angst, die noch immer in den Knochen steckte. Friedrich Hollaender, an dessen Autobiografie sich die musikalische Erzählung orientiert, spricht vom „Amüsiertotentanz“ derer, die übriggeblieben waren. Neben den jetzt wie Pilze aus dem Boden schießenden Tanzlokalen, in denen die Menschen ihrer wenig goldenen Realität entfliehen konnten, entstand in dieser Zeit auch ein intellektuelles und scharfzüngiges politisches Cabaret. Es stellte sich gegen den Krieg, nahm die Schwächen der Weimarer Demokratie aufs Korn und machte queere Lebensweisen und die Emanzipation der Frau zum Thema. Zu Beginn der 1930er Jahre trieb der aufkommende Faschismus Künstler:innen um, und sie versuchten das Bürgertum, das die Gefahr nicht wahrhaben wollte, mit mehr oder weniger verschlüsselten Texten und Liedern aufzurütteln.
Marie Oser bettet ihre Erzählung in einen fiktiven Rahmen. Als Zeitreisende, die eben noch in den 1920er Jahren war, begegnet sie der Pianistin Sophie, einer jungen Frau von heute. Gemeinsam begegnen sie Künstler:innen von damals und lassen sie in Chansons und Texten als Zeitzeug:innen zu Wort kommen. Sie begegnen Friedrich Hollaender, charmant, sozialkritisch und mit einer großen Sehnsucht im Leib. Sie bewundern Marlene Dietrich im Film der „Der blaue Engel“ und später als Frontsängerin. Mit der „Revolverschnauze“ Claire Waldoff streifen sie durch die queere Szene Berlins. Sie bringen Kurt Tucholsky zu Gehör, bissig, pessimistisch und weitsichtig, und Mascha Kaléko spricht bereits aus dem Exil zu ihnen. Dazwischen schwelgen sie in den großen Filmmusiken von Werner Richard Heymann und Songs aus Babylon Berlin, denn „unter dem Deckmantel entspannter Abendunterhaltung“, so Hollaender, kann am besten „eine Giftoblate verabreicht werden, die suggestiv eingegeben und hastig verschluckt, weit über den harmlosen Abend hinaus, das gemütlich rollende Blut entzündet, das träge Hirn zum Denken aufreizt“. Und so stehen die Zeitreisende, Sophie und das Publikum am Ende gemeinsam vor der Frage: Wo stehen wir eigentlich heute?
Neben bekannten Liedern und Melodien aus der Zwischenkriegszeit präsentieren uns Oser/Sczepanek auch bisher kaum bekannte Kostbarkeiten zeitgenössischer Komponist:innen, so Ringelnatz-Vertonungen des Berliner Komponisten Peter Rodekuhr und Kaléko-Vertonungen DOTA. Freuen Sie sich auf eine gute Mischung aus Poesie, Witz, Melancholie, Sarkasmus und Lebensfreude.
Geschäftsbedingungen des Veranstalters
Verantwortlicher Veranstalter
Kulturhaus Süd / Freizeitstätte Garath * Fritz-Erler-Str. 21 * 40595 Düsseldorf
Das Event hat bereits stattgefunden.
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Auf einen Blick
Datum
Freitag, 27. Juni 2025
Ablauf
Einlass 19:30
Beginn 20:00
Ende 22:00
Adresse
Kulturhaus Süd / Freizeitstätte Garath
Saal
Fritz-Erler-Straße 21
40595 Düsseldorf
Saal
Fritz-Erler-Straße 21
40595 Düsseldorf
